Man mag doch immer
Fehler begehen,
bauen darf man keine.
Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehenbleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen."
Johann Wolfgang von Goethe
Deutscher Dichter (1749-1832)
Quelle: Wilhelm Meisters Wanderjahre II
Nach dem weit überwiegenden Sprachgebrauch sind mit dem Begriff Bauschaden nur solche Beeinträchtigungen von Bauwerken gemeint, die ihren Ursprung im Baugeschehen haben. Der landläufige Sprachgebrauch und der Vorteil der Nachprüfbarkeit eines Bauwerksmangels legen es nahe, den Begriff Bauschaden zu definieren als Schaden, der im Bauwerksmangel liegt.
Beeinträchtigungen durch äußere Einwirkungen werden üblicherweise als Beschädigungen bezeichnet, nicht als Bauschäden.
Beeinträchtigungen infolge Nutzung und Alterung werden allgemein als selbstverständliche Vorgänge erwartet und nicht als Schäden angesehen.
Mangelhafte Pflege und Wartung von Bauteilen führt ebenfalls zu Beeinträchtigungen am Bauwerk.
Beispiel Regenfallrohr an einem Mehrfamilienwohnhaus "mit" Elektroleitung!
Das Fallrohr hat sich mit Laub und Humus zugesetzt und bei heftigen Niederschlägen kommt es zu Staunässe im Rohr, Druckwasseraustritt und in der Folge zu Durchfeuchtungen im Gebäudeinneren.
Alterung und Verschleiß am Beispiel Flachdach
Blasen treten gerade im Bereich der Dachsanierung immer wieder auf. Sie entstehen u.a. durch Schmutz, Kiespressungen, Mineralschichten oder Resten davon, die sich meist nicht restlos von der vorhandenen Dachhaut entfernen lassen: Die zwischen der Altdachhaut und der aufgeklebten neuen Bitumenbahn enthaltende Feuchtigkeit kann nicht entweichen, eine Blasenbildung ist unausweichlich. Die Dachfläche wird bei intensiver Sonneneinstrahlung dann undicht und platzt auf.
Zur Wartung und Sanierung eines alten Flachdaches gehört deshalb immer eine Überarbeitung der geschädigten Einzelstellen bis hin zur neuen mehrlagigen Abdichtung mit zusätzlicher Ausgleichsschicht sowie einer angepassten Grundierung.